Wertinvest

reason to believe

Ronald Kodritsch

Reason to believe ist eine lebensgroße Figur, die einen Mann in einem schlichten grauen Anzug mit Brille, Hut und einem Aktenkoffer in der Hand darstellt. Die Körperhaltung ist leicht nach vorne gebeugt, Blick in den Abgrund. Anzug, Hemd und Schuhe sind maßgeschneidert, damit die Figur besser zur Geltung kommt. Durch die klassische, graue Kleidung und den Schnitt, kann man nur schwer darauf schließen, aus welcher Zeit diese Figur stammt. Es könnten die 20er genauso wie die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts sein, vielleicht handelt es sich gar um einen Reverend aus einem Wild-West Film oder gar um einen Banker.

Der Titel Reason to Believe hat mit Fragen zu tun. Ein Infrage stellen des Kapitalismus, der Ausbeutung, auch der Eigenausbeutung führen hier zu einer Selbstreflexion auf einem Dachsims. Die Wirtschaftskrise wird aus einer neuen Perspektive quasi von oben betrachtet.

Können uns Philosophie, Religion oder ein Lied noch retten? Wohin komme ich, wenn ich einen Schritt weiter gehe, erreiche ich dann mein Ziel? Gibt es eine Gefahr? Kann ich mich getrost fallen lassen, und will ich das überhaupt?

Wirkung im öffentlichen Raum:

Die Arbeit wird beim erstmaligen Entdecken wahrscheinlich für Verwirrung sorgen. Man wird die Figur für echt halten und vielleicht sogar durch Zurufe versuchen diesen „Menschen“ davon abzuhalten sich in die Tiefe zu stürzen.

Material:

Polyester, bemalt, Kleidung, Aktenkoffer. Um die Kleidung wetterfest zu machen, ist diese mit Epoxiharz eingelassen. Mittels Eisenarmierung wird die Skulptur auf dem Gesimse montiert.

Dimension: ca. 180 x 60 x 40 cm, ca. 80 kg

Ronald Kodritschs künstlerisches Feld ist medienpluralistisch. Dieser ständige Wechsel zwischen traditionellen Medien wie Malerei und Zeichnung, der Fotografie und dem bewegten Bild, wurzelt primär in der Intention, das Selbst, das Bild des Künstlers wiederzugeben – ob als authentisches Spiegelbild oder als inszeniertes Zerrbild der Wirklichkeit. Der Künstler wandelt träumerisch durch seine persönlichen Paradiese, die zugleich an der harten banalen Realität zerschellen, die er mit Sarkasmus reflektiert. (Textauszug: „Leck“, Florian Steininger)

© Ronald Kodritsch — www.kodritsch.com