Wertinvest

Sieger des Architekturwettbewerbs

Hotel InterContinental, Wiener Eislaufverein und Konzerthaus planen gemeinsam einen Platz des Sports, der Musik und der Naherholung.

Rund zwei Jahre dauerten die Vorarbeiten, nun ist klar, wie die Neugestaltung des Hotel InterContinental und der Anlagen des Wiener Eislaufverein aussehen soll: Eine hochrangig besetzte Jury wählte das Projekt des renommierten Architekten Isay Weinfeld zum Sieger des Architektur- und Freiraumgestaltungswettbewerbs. Der 1952 geborene Brasilianer wurde in seiner rund vierzigjährigen Tätigkeit mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet; er gilt als Meister der Sensibilität und zurückhaltenden Eleganz.

Dass er „das Potenzial des Standortes und der Architektur anerkennt, modifiziert und erweitert“ sieht die Jury als wesentlichen Pluspunkt dieses Entwurfs. Der rund 6000 m² große Freiluft-Eislaufplatz bleibt, ebenso wie das bestehende, aus den 60er-Jahren stammende Hotelgebäude erhalten. Wiederzu-erkennen werden sie nach dem Umbau dennoch kaum sein: Architekt Weinfeld hat korrespondierende Fassaden entworfen, die Altbestand und Neubauten zu einem geschlossenen Ensemble zusammenführen. Während das Eislaufgelände zur Lothringerstraße hin frei ist und einen offenen Platz bildet, wird das Areal gegen den Heumarkt mit einem viergeschossigen (plus ein Dachgeschoß) geschlossen Bauwerk begrenzt. An der Rückseite des Hotels entsteht ein 73 Meter hoher Neubau, der mit dem Hotelgebäude korrespondiert. Es sei die „ruhige, selbstverständliche und dabei selbstbewusste Eleganz“, die diesen Entwurf auszeichne, fasst der Münchner Architekt und Jury-Vorsitzende Prof. Markus Allmann zusammen: „Weinfelds Entwurf lässt das Gebäude in einem neuen Licht erscheinen.“

„Die hier weitergeführte Stadtidee komponiert solitäre Baukörper zu einem Ensemble, das als Komposition sowohl in Verhältnis und Proportion seiner Elemente zueinander wie zum Kontext insbesondere des Konzerthauses und des Stadtparks funktionieren muss. Diesem Anspruch wird das Projekt gerecht“, heißt es in der Jurybegründung. Durch die Verschiebung der Fahrspuren in Richtung Ringstraße wird die Verkehrssituation auf der Lothringerstraße verbessert und der Zugang zu Konzerthaus und Eislaufverein zu einem großzügigen Vorplatz ausgestaltet.

Dem Architekten sei es gelungen, die wesentliche Aufgabe zu erfüllen, betonte DI Thomas Madreiter, Planungsdirektor der Stadt Wien, bei der Vorstellung des Siegerprojektes: die Erkenntnisse des kooperativen städtebaulichen Verfahrens ebenso wie die von der Stadtentwicklungskommission angenommenen städtebaulichen Leitlinien konsequent weiterzudenken. Mit einer an diesen Standort sensibel angepassten Architektur gestaltet Isay Weinfeld einen Platz, der Raum bietet für frei zugänglichen öffentlichen Aufenthalt ebenso wie für das Eislaufen und zusätzliche Sport-, Kultur- und Freizeitangebote. „Wien entwickelt sich, und dem muss die Stadt auch mit neuen innerstädtischen Angeboten Rechnung tragen. Hier wird aus einem abgeschlossenen Gelände ein großzügiger Platz, der den Anwohner_innen ebenso wie allen Wienerinnen und Wienern offen steht. Die Sportstadt, die Musikstadt und die Kongressstadt Wien ziehen Nutzen aus der Neugestaltung.“

Dies sind auch wesentliche Argumente bei der Beurteilung der Frage der Gebäudehöhe aus Sicht des Status der Wiener Innenstadt als UNESCO-Welterbestätte. Für die nun folgende Schritte, sowohl die Prüfung des Vorhabens im Rahmen des Widmungsverfahrens als auch die Abstimmung mit UNESCO und ICOMOS, liegt mit dieser fachlich unstrittigen Wettbewerbs-Entscheidung durch eine hochkarätige Jury eine sehr solide Argumentation zugrunde.

Rudolf Zabrana, Bezirksvorsteher-Stellvertreter des 3. Bezirks, sieht vor allem die Öffnung und Durchwegung des Platzes als „ganz bedeutende Verbesserung“ für die Anrainer_innen, „deren Interessen mit diesem Entwurf bestens berücksichtigt sind“. Er betont auch die Tradition des Ortes: „Das ehemalige Glacis wird hier genau das wofür dieser Stadtraum steht: Erholung, Sport, Kultur und Gastronomie.“

Als „intensiv, konstruktiv und höchst professionell“ umschreibt der von der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten als Jurymitglied nominierte Vorarlberger Architekt Erich Steinmayr den Ablauf des Wettbewerbs. Durch die Zweistufigkeit des (anonymen) Verfahrens sei es gelungen, die städtebaulichen Aspekte grundlegend zu überprüfen und aus den in der ersten Stufe eingereichten 24 Projekten die sechs vielversprechendsten auszuwählen und entsprechende Anregungen zur Weiterentwicklung zu geben.

Im Jahr 2018 soll der neue Platz fertiggestellt sein; mit den Bauarbeiten will man im Frühjahr 2016 – nach Ende der Eislaufsaison – beginnen. Der WEV wird für die Bauzeit ein temporäres Ausweichquartier in zentraler Lage beziehen.

Vielfältige Nutzungen und Angebote

Der Eislaufverein wird – neben der 6000 m²-Freiluft-Eislauffläche - etwa 5800 m² Nutzflächen bezie-hen und erhält eine ganzjährig nutzbare Indoor-Trainingshalle mit rund 1.800m². Für umliegende Schulen wird ein Turnsaal gebaut. Während die Zahl der Zimmer des Hotel InterContinental in etwa gleich bleibt, werden – dem stark steigenden Bedarf an temporären Wohnungen mit Hotel-Service Rechnung tragend - rund 2200 m² für „Serviced Appartements“ vorgesehen. Zusätzliche 7700 m² sind für Wohnzwecke vorgesehen.

Moderne Kongressräumlichkeiten – inklusive eines multifunktionalen 1400 m² Veranstaltungssaals – werden geschaffen, die für die Kongressstadt Wien eine wichtige Bereicherung darstellen. Die großzügigen Fitness- und Spa-Einrichtungen werden auch für Nicht-Hotelgäste zugänglich sein. Die rund 800 m² Büroflächen sind primär für Institutionen vorgesehen, die in einem inhaltlichen Zusammenhang mit den hier ansässigen Institutionen stehen: Über Anregung des Wiener Konzerthauses ist für den Standort ein Musik-Cluster angedacht. Mit den Kongress- und neuen Freiräumen werden vielfältige Spielflächen für Musik- und Tanzveranstaltungen zur Verfügung stehen.

Rund 220 Millionen Euro investiert Grundeigentümerin WertInvest in Planung und Errichtung. „Rund 10 Prozent dieser Summe werden für die Errichtung der Anlagen, die der WEV nutzen wird, aufgewandt, inklusive der neuen Eishalle“, hält WertInvest-Eigentümer DDr. Michael Tojner fest.

Zweitplatzierter des Wettbewerbs wurde das Architekturbüro Chaix & Morel (Frankreich); von der Ernennung eines Drittplatzierten wurde seitens der Jury abgesehen. Dem Entwurf des Architekturbüros querkraft (Österreich) wurde für sein „für diesen Ort ungewöhnliche und gänzlich neue städtebauliche Vision“ eine Anerkennung ausgesprochen.

Ausstellung zum Projekt

Von Freitag, 28.Februar, bis Sonntag, 9. März 2014 (täglich 11 bis 20 Uhr) informiert eine öffentlich zugängliche Ausstellung detailliert über das Projekt. Gezeigt wird der gesamte Ablauf des Architektur- und Freiraumgestaltungswettbewerbs inklusive sämtlicher Wettbewerbsbeiträge (Hotel InterContinental, Souterrain - ehemalige Wäscherei, 1030 Wien, Johannesgasse 28). An jedem Ausstellungstag zwischen 17 und 19 Uhr stehen Projektbeteiligte für Auskünfte und persönliche Gespräche zur Verfügung. Daniela Enzi, Geschäftsführerin WertInvest: „Transparenz und Dialog werden natürlich weitergeführt – wir sind an den Meinungen und Beiträgen der Wienerinnen und Wienern sehr interessiert und freuen uns auf rege Diskussion.“


Rückfragehinweis:

EG-WertInvest Hotelbeteiligungs GmbH
Mag. (FH) Elisabeth Lietz
Tel.: +43 1 581 83 90
E-Mail: e.lietz@wertinvest.at